Effektiv kühlen – direkt an der Schneide

19. November 2024

Die Kühlung der Wendeschneidplatte ist ein wichtiger Faktor für die Präzision am Werkstück, den Spanbruch und die Standzeit des Werkzeugs. Je näher an der Schneide, umso besser. Einer, der das aus dem ff beherrscht, Fräs- und Drehwerkzeuge »cool« zu machen, ist das Familienunternehmen Aleit im hessischen Steffenberg. Für die Fertigung der Werkzeuge und Halter sind Maschinen von Chiron und Studer erste Wahl, damit da gekühlt wird, wo es am effektivsten ist – direkt an der Schneide.

Aleit, Aleit … ein bekannter Werkzeughersteller? Eigentlich ja. Aber irgendwie auch nicht, weil eben keine Produkte unter eigenem Namen verkauft werden. Zumindest noch nicht, doch dazu später. Im Kern müsste man Aleit als Fertigungsbetrieb mit Schwerpunkt Werkzeuge bezeichnen. Aber das käme dem, was das gut 35 Mann und Frau starke Team leistet, nicht gerecht. Da steckt mehr dahinter als nur die reine Fertigung. Viele Entwicklungen und Produktinnovationen sind heute Standard für Fräs- und Drehwerkzeuge und hier im hessischen Hinterland geboren. Aleit schafft es konstruktiv und fertigungstechnisch, Kühlkanäle so in das Werkzeug und die Halter zu bringen, dass das Ziel, die Schneide so effektiv wie nur möglich zu kühlen, optimal erreicht wird. Innengekühlte Stechschwerter sind dafür ein gutes Anschauungsbeispiel, ob als Monoblockausführung oder als 3-Teiler aus Halter, Schwert und Klemmung.

Teil für Teil bereitet der Auszubildende, Marvin Koch, die Rohlinge für die Komplettbearbeitung der Stechschwerter vor, be- und entlädt die Schubla-denspeicher der VarioCell Systems und prüft die Qualität. Dass der Mensch die Kontrolle behält, ist so gewollt.
Teil für Teil bereitet der Auszubildende, Marvin Koch, die Rohlinge für die Komplettbearbeitung der Stechschwerter vor, be- und entlädt die Schubla-denspeicher der VarioCell Systems und prüft die Qualität. Dass der Mensch die Kontrolle behält, ist so gewollt.

Die A bis Z-Stärke: komplett fertigen, komplett liefern

Aleit überhaupt zu kennen, dazu braucht es schon Insiderwissen aus der Werkzeugbranche. Das liegt daran, dass das Unternehmen seit Bestehen 1961 nicht den Endkunden bedient, sondern marktbekannten Werkzeugherstellern als voll integrierter Technologiepartner von der Idee über den vollständig dokumentierten Prozess bis zur individuell gelabelten Verpackung das fertige Produkt liefert – und das weltweit. Das ist Strategie und so gewollt vom Führungsduo Holger (Vater) und Björn (Sohn) Aleit. „Für einen flächendeckenden Vertrieb sind andere von Struktur und Kapazität bestens aufgestellt. Unsere Stärken sind die Entwicklung und die Fertigung von Werkzeugen, die etwas besser können als ihre Vorgänger und natürlich auch dem Wettbewerb voraus sind. In Innovationen, da geht unsere Energie rein.“ bringt Björn Aleit das Geschäftsmodell auf den Punkt und stützt seine Aussage auf zahlreiche Patente, ein nachgefragter Partner bei Forschung und Entwicklung mit Instituten wie dem Fraunhofer zu sein und vor allem auf die immer wiederkehrenden Projekte und Aufträge der Stammkunden. 

Polygonschaftrohlinge oder auch Werkzeuge – komplett gefräst und ge-dreht auf Chiron, feinstgeschliffen auf Studer. Aleit bringt an das Back end der Werkzeuge alle gängigen Schnittstellen-Normen und an das Front end den passenden Träger zur Wendeschneidplatte.
Polygonschaftrohlinge oder auch Werkzeuge – komplett gefräst und ge-dreht auf Chiron, feinstgeschliffen auf Studer. Aleit bringt an das Back end der Werkzeuge alle gängigen Schnittstellen-Normen und an das Front end den passenden Träger zur Wendeschneidplatte.

Alles muss flexibel sein – auch die Automation

Zurück zu Aleits Standbein Nummer 1, nämlich Werkzeugen die IK-Fähigkeit bis direkt an die Schneide mitzugeben: Als Aleits Kunden, sprich die Werkzeughersteller und Handelshäusern, die IK-Stechschwerter immer erfolgreicher verkauften – ein Vielfaches mehr an Standzeit und optimaler Spanbruch die Argumente – wurde die ganze Stechschwert-Produktfamilie auf eine Chiron FZ 16 S mit Automation verlagert, in die eigentlich für eine ganz andere Aufgabe investiert wurde. Roland Ranisch, Geschäftsführer der FS Filter GmbH und Regionalvertreter für die Chiron Group in Hessen erinnert sich: „Aleit hatte sich vor gut vier Jahren für eine FZ 16 S five axis entschieden, um fünfachsig verschiedenste Varianten an Schaftschnittstellen von PSC-Werkzeuge komplett zu bearbeiten. Als Automationslösung stellten wir der 16er eine VarioCell System mit Schubladensystem zur Seite. Die Programme wurden eingefahren, die Ergebnisse stimmten, alles lief wie geplant. Dann kam die unerwartet hohe Nachfrage an Stechschwertern und Aleit musste sozusagen sofort für mehr Fertigungskapazitäten sorgen. Die Idee: Die PSC-Werkzeuge auf die Fräs-Dreh-Zentren verteilen und die 16er inklusive Automation für die Stechschwertproduktion umrüsten, was ohne größeren Aufwand möglich war: Die Einsätze der Schubladen bekamen neue Schablonen für die Rohlinge und fertig bearbeiteten Stechschwerter, für die Ablagestelle zwischen Roboter und Maschine für die maßhaltige Orientierung beim Beladen kam eine neue Vorrichtung, der Roboter wurde eingelernt und schließlich der Prozess eingefahren; seit dieser Umstellung läuft die Anlage 2-schichtig, prozesssicher und ist hochproduktiv.“ 

Dauerrenner Stechschwerter auf der Chiron-Anlage – komplett automati-siert in einer Aufspannung fertigen ist Aleits Fertigungsphilosophie, und in der Praxis haben die Steffenberger Qualität, Präzision und Stückkosten voll im Griff.
Dauerrenner Stechschwerter auf der Chiron-Anlage – komplett automati-siert in einer Aufspannung fertigen ist Aleits Fertigungsphilosophie, und in der Praxis haben die Steffenberger Qualität, Präzision und Stückkosten voll im Griff.

Anwender

Die Aleit GmbH beschäftigt am Stammsitz in Steffenberg 35 Mitarbeiter und entwickelt, konstruiert und fertigt als Technologiepartner für namhafte Werkzeughersteller und Handelshäuser Dreh- und Fräswerkzeuge und Halter mit allen marktüblichen Schnittstellen. Das 1961 gegründete Unternehmen hat zahlreiche Meilensteine in der Werkzeugbranche gesetzt und zählt zu den Technologieführern von innengekühlten Werkzeugen. 

Kenan Sanli, seit 2018 Regionalverkaufsleiter Deutschland für die Fritz Studer AG, ist beeindruckt: »2007, mit der ersten S40, fing Aleit das Poly-gonschleifen an. Heute, mit einer weiteren Studer S41, hat er in ganz Hes-sen im Unrundschleifen ein Alleinstellungsmerkmal und sich damit ein wei-teres starkes Standbein erschlossen.«.
Kenan Sanli, seit 2018 Regionalverkaufsleiter Deutschland für die Fritz Studer AG, ist beeindruckt: »2007, mit der ersten S40, fing Aleit das Poly-gonschleifen an. Heute, mit einer weiteren Studer S41, hat er in ganz Hes-sen im Unrundschleifen ein Alleinstellungsmerkmal und sich damit ein wei-teres starkes Standbein erschlossen.«.

Mit vier Standbeinen gut aufgestellt – Innovation die treibende Kraft

Auf die Frage wie es dem Unternehmen aktuell geht, kommt von Björn Aleit eine für die Branche derzeit eher ungewöhnlich positive Aussage: „Wie viele andere spüren wir zwar auch noch keinen rechten Aufwind aus Deutschland und anderen europäischen Märkten, wohingegen Amerika sich positiv weiterentwickelt.“ bringt Björn Aleit die Auftragslage auf den Punkt „Aber mit unseren Standbeinen als Entwicklungspartner und High-End-Fertiger für IK- und jede Art von WSP-Werkzeug,“ so Aleit weiter, „sind wir gut ausgelastet. Mehrere Projekte für die Entwicklung, Konstruktion und Fertigung neuer Werkzeuge werden 2025 umgesetzt und mit dem Anteil der Aufträge für die Fertigung von komplexen Werkstücken sowie dem Unrundschleifen steht das Unternehmen gut da.“ Auch für Ranisch und Sanli ist das eine gute Nachricht und eine Bestätigung gleichermaßen, schließlich basiert ein Großteil der Fertigung auf der Werkstückqualität, den Stückkosten und der Verfügbarkeit, die die Maschinen von Chiron und Studer liefern. Auf die Servicefrage gibt es von Aleit ein kurzes Statement, nämlich „Man braucht ihn nicht oft und wenn, dann ist alles i. O.“. 

Roland Ranisch (Chiron Group SE), Björn Aleit (Aleit GmbH) und Kenan Sanli (Fritz Studer AG) – eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft für stetige Innovation in der Fertigung.
Roland Ranisch (Chiron Group SE), Björn Aleit (Aleit GmbH) und Kenan Sanli (Fritz Studer AG) – eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft für stetige Innovation in der Fertigung.

Aleit zeigt in Zukunft mehr Aleit

Für einen Ausblick auf die Zukunft hat Björn Aleit ein paar Neuigkeiten parat, die zeigen, dass so ein innovationsgetriebener Familienbetrieb selbst in schwierigen Zeiten wachsen kann: Es gibt Erweiterungspläne für den Stammsitz in Steffenberg, die baurechtlich bereits genehmigt sind. Ein Investitionsprojekt für ein weiteres Fräs-Dreh-Zentrum von Chiron nimmt Gestalt an. Und schließlich präsentiert der Chef, sozusagen das erste Mal öffentlich, die neueste Produktfamilie aus dem Hause Aleit, die unter dem Namen »Aleit-Cool« direkt beim Hersteller bestellt werden kann. Wieso er nicht den bisher erprobten Weg der Vermarktung über die üblichen Partner einschlägt, liegt daran, dass keiner den Invest zeitnah zu tätigen bereit war. Für Aleit allerdings keine Option zu warten, ist er doch sehr zuversichtlich, dass seine neuen IK-Werkzeuge für Multitasking-Maschinen potenzielle Kunden mit denselben Argumente wie bei den Stechschwertern zum Kauf bewegen werden – Qualität, kürzere Laufzeiten, Standzeit. Das besondere an den »Aleit-Cool« ist der gedruckte Kühlmittelkopf, der, so kennt man es von Aleit, den Kühlschmierstoff direkt an die Schneide bringt. Und das war bisher ja auch das Erfolgsrezept. Wie die Vermarktung konkret aussieht, wollte Aleit noch nicht preisgeben, aber sein Abschlusszitat dürfen wir übernehmen: „Qualität ist das, was bleibt, wenn der Preis längst vergessen ist.“

Noch ein exklusiver Ausblick auf die Zukunft von Aleits Produktprogramm – so viel verrät Björn Aleit: »Wir haben das »Cool« in Dreh-Tools für Multitas-king-Maschinen ganz nach vorne an die Schneide gebracht, und wir wer-den unsere neueste Innovation unter »Aleit Cool« als eigenes Produkt auf den Markt bringen.«.
Noch ein exklusiver Ausblick auf die Zukunft von Aleits Produktprogramm – so viel verrät Björn Aleit: »Wir haben das »Cool« in Dreh-Tools für Multitas-king-Maschinen ganz nach vorne an die Schneide gebracht, und wir wer-den unsere neueste Innovation unter »Aleit Cool« als eigenes Produkt auf den Markt bringen.«.

Über die CHIRON Group

The CHIRON Group, headquartered in Tuttlingen, Germany is a global company specializing in CNC vertical milling and mill-turn machining centers, as well as turnkey and automation solutions. Comprehensive services and digital solutions complete the portfolio. The Group has a global presence, with production and development sites, sales and service subsidiaries, and sales agencies worldwide. Around two thirds of machines and solutions that are sold are exported. Key customer sectors are the automotive, mechanical engineering, medicine and precision engineering, aerospace industries, as well as tool manufacturing.

Kontakt für die Redaktion

Peter Wustrow GmbH Werbeagentur

Geschäftsführer

Peter Wustrow

Heumadener Str. 15

73760 Ostfildern

 

[email protected]

M +49 171 2766238