Bühne frei für die Micro5 XL

Mit Beats, Bühnennebel und Applaus des Fachpublikums feierte die CHIRON Group auf der OPEN HOUSE 2025 die Weltpremiere der neuen Micro5 XL und die konsequente Weiterentwicklung des revolutionären Maschinenkonzepts der Micro5. Das neue Mikrobearbeitungszentrum vereint maximale Dynamik, höchste Präzision und ein erweitertes Teilespektrum auf minimaler Fläche.

Auf der Bühne in der Maschinenhalle der CHIRON Group gaben CTO Dr.-Ing. Claus Eppler und Senior Product Manager Michael Wurster spannende Einblicke in das Entwicklungsprojekt. Dabei sprachen sie im Interview mit Matthias Rapp, Vice President Global Marketing, auch über Herausforderungen, technologische Schwerpunkte und den Nutzen, den die neue Mikromaschine bietet.

Herr Dr. Eppler, was bedeutet die Micro5 XL für die CHIRON Group? Und warum ist gerade jetzt der richtige Moment für dieses neue Bearbeitungszentrum?

Die Märkte sind im Wandel, alle Akteure wissen, wie dynamisch es aktuell zugeht. Mit der Micro5 XL reagieren wir gezielt und aus meiner Sicht genau zum richtigen Zeitpunkt auf die zunehmende Nachfrage nach hochpräzisen Lösungen für kleinere Werkstücke – zum Beispiel für die Medizin- oder Präzisionstechnik. Dafür haben wir jetzt das passende Produkt am Start.

Sie sind als CTO »oberster Entwickler« und für die technische Ausrichtung verantwortlich. Was war das zentrale Entwicklungsziel bei der Micro5 XL?

Vor einigen Jahren haben wir die Micro5 eingeführt. Sie hat sich in vielen Anwendungen bewährt, stößt aber bei größeren Werkstücken und höheren Spindelleistungen an ihre natürlichen Grenzen. Unser Entwicklungsziel war es, genau diese Limitationen gezielt aufzulösen, mit mehr Arbeitsraum und mehr Spindelleistung. Kurz: mit mehr Power am Werkstück – bei gleicher Präzision und Dynamik. High Speed Cutting natürlich ebenfalls mitgedacht und integriert. Also alles XL und dennoch klar basierend auf dem Erfolgskonzept der Micro5.

»Das Besondere ist nicht nur die Technik – es ist die Teamleistung, die dahintersteht und mit der wir das Projekt Micro5 XL in Rekordzeit realisiert haben.«
Dr.-Ing. Claus Eppler, CTO

Herr Wurster, werfen wir einen Blick auf die technische Umsetzung. Was unterscheidet die Micro5 XL konkret von anderen Lösungen am Markt?

Nun, wie oft hat man tatsächlich die Gelegenheit, eine neue Maschinenklasse zu definieren und in den Markt einzuführen? Klar gibt es viele Fertigungszentren, die auch Werkstücke bis 120 mm bearbeiten. Die Betonung liegt auf »auch«, denn diese Systeme haben meist einen deutlich größeren Footprint. Umgekehrt gibt es sehr kompakte Maschinen, die jedoch ausschließlich kleinere Teile bearbeiten können. Mit der Micro5 XL haben wir genau diese Lücke geschlossen: sehr kompakte Bauweise, aber gleichzeitig ein deutlich größerer Arbeitsraum.

Herr Dr. Eppler, wenn Sie auf und in die verkaufsbereite Mikromaschine blicken: Was waren die besonderen Herausforderungen bei der Entwicklung?

Die größte Herausforderung war tatsächlich, auf minimalem Raum alles unterzubringen – im Arbeitsraum und vor allem im Gesamtbauraum der Micro5 XL. Einerseits galt es, alle Aggregate zu integrieren, andererseits die hohe Dynamik zu realisieren, die ein typisches Unterscheidungsmerkmal nicht nur unserer jetzt zwei Mikromaschinen ist. Das ist uns gelungen. HSC-Bearbeitung, wie bereits erwähnt, ist integriert, die Bauteilvielfalt wurde stark erweitert. Also alle Entwicklungsziele erreicht.

Herr Wurster, gibt es ein technisches Detail, ein Feature, auf das Sie und das Entwicklungsteam besonders stolz sind?

Ja, die maximale Dynamik. Wir erreichen Ruckwerte von bis zu 900 m/s³, das ist enorm. Damit lassen sich hervorragende Bahn- und Bearbeitungsgeschwindigkeiten erzielen, bei höchster Präzision. Und das Ganze in einem sehr kompakten, ressourceneffizienten Aufbau – das ist insgesamt und in dieser Kombination schon etwas Besonderes.

Wie ist das Feedback der Kunden in die Entwicklung eingeflossen?

Michael Wurster: Die Kunden waren von Beginn an Teil des Prozesses. Schon in einer sehr frühen Phase haben wir mit Zielanwendern über ihre Anforderungen und auch über konkrete Problemstellungen im Fertigungsalltag gesprochen. Diese Anforderungen haben wir aufgenommen, strukturiert und in unser Konzept integriert. Was wir auf der OPEN HOUSE 2025 präsentiert haben, ist das Ergebnis dieses Austauschs – und das Feedback zur Premiere bestätigt uns, dass wir den richtigen Ansatz gewählt haben.

»Werkstückkubaturen bis 120 mm auf einem Footprint von weniger als zwei Quadratmetern mit höchster Dynamik und Ruckwerten bis 900 m/s³ – das ist High-Speed-Performance, wie es sie bisher nicht gab.«
Michael Wurster, Senior Product Manager

Herr Dr. Eppler, eine letzte Frage: Was macht Sie, mal abgesehen vom direkten Feedback des Premierenpublikums, am meisten stolz?

Natürlich die Micro5 XL selbst, aber am meisten stolz bin ich auf das Team. Die Entwicklungsmannschaft, das Produktmanagement, viele interne Abteilungen und unsere Partner haben in kurzer Zeit gemeinsam Großartiges geleistet. Die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden hat zusätzlich dafür gesorgt, dass wir nicht nur ein technisch überzeugendes, sondern auch ein marktgerechtes Produkt realisiert haben, mit dem unsere Kunden künftig wirklich eine neue Dimension in der Mikrobearbeitung realisieren können.

Herr Wurster, abschließend ein Blick nach vorn: Wie geht es mit der Micro5 XL weiter? Wird es abgestimmte Automationslösungen geben?

Ohne zu viel zu verraten: Auf der EMO Hannover 2025 stellen wir die Micro5 XL in Kombination mit maßgeschneiderter Automation vor, mit dann immer noch sehr kompaktem Footprint. Und, zentraler Aspekt für die tägliche Praxis, durchgängiger und intuitiver Bedienlogik.

Micro5 XL – die wichtigsten Daten

Werkstückkubatur bis 120 x 120 x 120 mm
Verfahrwege X – Y – Z 170 – 140 – 120 mm
Eilgang X – Y – Z 30 – 30 – 30 m/min
Achsbeschleunigung X – Y – Z 15 – 15 – 20 m/s²
Ruck bis 900 m/s³
Span-zu-Span Zeit 3,5 s
Frässpindel Drehzahl 40.000 | 50.000 min-1
Werkzeugspeicher bis zu 100 Werkzeuge
B-Achse Schwenkbereich -90° bis +120°
Aufstellfläche inkl. Peripherie nur 1,7 m²
Gewicht ca. 2.300 kg

Was die CHIRON Group für die EMO Hannover 2025 darüber hinaus im Messegepäck hat, lesen Sie hier.